Bretonischer Stolz by Jean-Luc Bannalec

Bretonischer Stolz by Jean-Luc Bannalec

Autor:Jean-Luc Bannalec [Bannalec, Jean-Luc]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-462-30969-0
Herausgeber: Kiepenheuer & Witsch Verlag
veröffentlicht: 2015-06-17T16:00:00+00:00


»Also, irgendwelche neuen Erkenntnisse am Wagen? Hinweise auf Mackenzies Leiche?«

Dupin, Riwal und Melen hatten Tordeux’ Grundstück verlassen und gingen das idyllische, efeugesäumte Sträßchen zum Quai hinunter.«

»Reglas hat geschimpft wie ein Rohrspatz, als Melen und ich ›nur wegen eines Feuers‹ aufbrechen mussten.«

»Erkenntnisse?«, Dupin überging den Rest.

»Nein. Wie gesagt, die Türen des Citroëns waren geöffnet, Meer, Gezeiten und Strömungen haben ganze Arbeit geleistet, da ist alles rausgeschwemmt worden. Die Spurensicherung hat weiterhin nichts gefunden. Kein Blut im Kofferraum, keines auf den vorderen oder hinteren Sitzen, keine DNA.«

»Ist der Wagen gesichert?«

»Ein Feuerwehrwagen hat ihn mithilfe einer Seilwinde und zweier Taucher der Küstenwache aus dem Meer gezogen. Eine spektakuläre Aktion. Sie werden ihn jetzt mitnehmen.«

Es war zwar frustrierend, dass sie noch nicht die zweite Leiche hatten, doch immerhin fügte der Fund des Leihwagens den bisherigen Szenarien – Hypothesen streng genommen – etwas Handfestes, Stichhaltiges hinzu. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mackenzie doch nicht tot auf dem Parkplatz gelegen hatte, war schon zuvor gering gewesen, nun schrumpfte sie gegen null.

»Reglas soll uns auf dem Laufenden halten. Weiter, was gibt es noch?«

»Gestern Abend«, Riwal holte sein Notizheft heraus, »fuhr in der Tat ein Bus von Kerfany nach Riec, über Moëlan-sur-Mer. Um 18 Uhr 25. Zeitlich könnte das hinkommen. In Kerfany sind drei Leute eingestiegen. Zwei jugendliche Mädchen, die wahrscheinlich nach Moëlan wollten, und eine Frau.«

Dupin richtete sich gerade auf.

»Was für eine Frau? Kannte der Busfahrer sie?«

»Nein. Er sagt, er hätte sie noch nie gesehen. Sie war auch schwer zu erkennen. Eine längere blaue Jacke mit Kapuze.«

»Bis wohin ist sie gefahren?«

»Bis Riec.«

Von da waren es circa drei Kilometer bis nach Port Belon. Ein Katzensprung.

»Kannte einer der anderen Fahrgäste die Frau?«

»Das wissen wir noch nicht.«

»Ich will wissen, wer diese Frau war. Finden Sie es raus.«

»Machen wir.«

Sie waren bei ihrer Einsatzzentrale angekommen, den Tischen vor dem Château.

Sie blieben stehen.

»Was ist mit den beiden Geschäftspartnern von Tordeux in Schottland?« Dupin holte sein Clairefontaine heraus und blätterte, Riwal war schneller:

»Smollet. Ein Händler in Edinburgh. MacPhilly, ein Züchter in Dundee. – Die schottische Polizei hat mit beiden ausführlich gesprochen. Beide haben ausgesagt, weder Mackenzie noch Smith zu kennen. Und mit keinem anderen französischen Betrieb je Geschäftsbeziehungen unterhalten zu haben. Ich habe zudem extra noch einmal den Polizisten aus Tobermory mit den Mitarbeitern in Mackenzies Betrieb sprechen lassen. Das gleiche Ergebnis: Sie waren sich sicher, dass Mackenzie weder mit Smollet noch mit MacPhilly Geschäfte gemacht hat. Abgesehen von Oyster Heaven in Glasgow hat er ausschließlich direkt an lokale und regionale Gastronomien geliefert. Mit der Durchsicht der Bücher sind die Kollegen übrigens fertig. An Importen sind tatsächlich nur die Saataustern verzeichnet, an Exporten nichts.«

So kamen sie nicht weiter.

»Was ist mit den Austernzüchtern in Riec?« Dupin sprach drängend, »mit möglichen Geschäftsbeziehungen nach Schottland? Was wissen wir da?«

Melen war für diesen Teil verantwortlich:

»Drei Verbindungen nach Schottland. Mehr nicht. – Drei Betriebe in Riec: Sie veredeln für je einen schottischen Betrieb Austern im Belon. Die schottischen Betriebe verkaufen sie dann im eigenen Land.«

»Irgendwelche Verbindungen zu Mackenzie? Oder Smith?«

»Im Augenblick sehen wir keine. Weder direkte noch indirekte. Weder geschäftliche noch private.



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